Erster Madeirawellen-
läufer
Der Orkan «Lothar» 1999 hatte nicht nur nie dagewesene Sturmschäden in der Schweiz zur Folge, er führte auch zur Verdriftung zahlreicher Meeresvögeln ins Schweizer Binnenland. Darunter war auch ein Madeirawellenläufer, der im Wallis tot aufgefunden wurde und den ersten Nachweis in der Schweiz und Mitteleuropa darstellte. Er ist Teil der Sammlung des Naturhistorischen Museums Basel geworden.
Die Bezeichnung «Madeirawellenläufer» umfasst einen ganzen Artkomplex von sogenannten kryptischen Arten. Diese lassen sich morphologisch nicht voneinander unterscheiden, brüten aber auf diversen Inseln des Nordatlantiks und Pazifiks. Erst vor einigen Jahren entdeckte man, dass die im Winter auf den Azoren lebenden Vögel und diejenigen, die im Sommer am selben Ort brüten, zu unterschiedlichen Arten gehören. Also startete man mit genetischen Untersuchungen und konnte die diversen Inselpopulationen mehreren Arten zuordnen.
Der Vogel, welcher im Lothar-Winter in die Schweiz verdriftet wurde, konnte bisher zu keiner dieser Arten zugeordnet werden. Aus diesem Grund haben Manuel Schweizer vom Naturhistorischen Museum Bern und David Marques eine Zehenballenprobe des Vogels genommen und analysieren ein Segment der DNA des Mitochondriums zur Bestimmung des Vogels.