Eine Krähe auf einem Ast eines Baumes mit wenig Blättern; dunkle Farben, poetisch, melancholisch und einem Gemälde gleich: Damit hat sich der tschechische, in Basel lebende Fotograf am diesjährigen Wettbewerb Wildlife Photographer of the Year in die Top-100-Bilder eingereiht und gleichzeitig die Kategorie Komposition und Form (Natural Artistry) gewonnen. Das ausdrucksstarke, berührende Foto wird dank einer speziellen Technik an die Grenze zum Malerischen gerückt.
Jiří Hřebíček war in der Nähe seines Wohnortes im Park im Grünen in Münchenstein unterwegs, einem Naherholungsgebiet von Basel, als er die Szene mit dem Vogel beobachtete. Für den Fotografen Hřebíček ist es wichtig zu betonen, dass herausragende Bildmotive nicht zwingend in entlegenen Gegenden unseres Planeten gesucht werden müssen, sondern direkt vor der Haustür aufwarten können.
Exzellenz mit Tradition
Das Natural History Museum London führt jedes Jahr den Wettbewerb Wildlife Photographer of the Year durch. Er ist der bedeutendste Wettbewerb seiner Art weltweit. Seit 1964 findet der Wettbewerb statt. Er verfolgt das Ziel, die Schönheit und Vielfalt genauso wie die Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit der Natur und ihrer Lebewesen zu thematisieren, mit denen wir unseren Planeten teilen. Aus den rund 60'000 Einsendungen, die dieses Jahr eingereicht wurden, haben 100 Bilder die Jury besonders überzeugt. Diese sind nun in der Ausstellung Wildlife Photographer of the Year zu sehen.
Naturschutz als Ursprungsgedanke
Der Wettbewerb enthält herausragende Fotografien, was ihre Komposition, ihren Stil, die technische Umsetzung, die Stimmung und Szenerie angeht. Nebst dem Anspruch, neue Massstäbe innerhalb der Naturfotografie zu setzen, fusst der Wettbewerb auf dem Grundgedanken, die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur, ihrer Landschaften und Lebewesen zu vermitteln und uns gleichzeitig vor Augen zu führen, wie wir mit ihnen umgehen. Die Ausstellung will denn auch mehr sein als eine Plattform für schöne Bilder. Sie will zum Nachdenken anregen, Missstände aufzeigen und uns Menschen dazu bringen, unsere eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und unseren Blick für eine intakte Natur zu schärfen.
Vielseitiges Rahmenprogramm
Die Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Basel wird von einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Nebst regelmässigen Führungen für Erwachsene und Familien bietet der Fotowettbewerb SCHNAPPSCHUSS die Gelegenheit, sich an einem Museumsprojekt zu beteiligen. Er richtet sich explizit an Amateurfotografinnen und -fotografen. Die Jury, bestehend aus der Bildredaktorin und Kuratorin Melody Gygax, der Basler Fotografin Natacha Salamin sowie dem Direktor der photo basel, Sven Eisenhut, wird je zehn Bilder aus drei Kategorien auswählen. Diese werden dann in einer Ausstellung im Museum präsentiert.
Der SCHNAPPSCHUSS-Wettbewerb wird vom Fotohaus Basel sowie zum ersten Mal von der Basler Energieversorgerin IWB unterstützt. Diese zeichnet Fotografien mit Fokus Biodiversität aus und vergibt den Publikumspreis. Hier entscheidet das Publikum, was gefällt: Das Bild mit den meisten Klicks wird per Online-Voting erkoren.
Stufengerechte Schulangebote
Kinder und Jugendliche in Form eines Schulbesuchs anzusprechen, gelingt dem Naturhistorischen Museum Basel besonders gut. Darauf möchte das Museumsteam mit speziellen Workshops für Schulklassen auch in dieser Sonderausstellung weiter aufbauen. Denn die Fotografien bieten zahlreiche spannende Anknüpfungspunkte für Themen wie Biodiversität, Tierverhalten, Artenkenntnisse oder den Einfluss des Menschen auf die Natur. Die Schulangebote sind auf der Website des Museums online buchbar und stossen auf grosses Interesse, ein Drittel der Angebote ist bereits vergeben.
Chillen im Museum
Einmal im Monat kommt After Work-Stimmung auf, wenn von Dezember 2024 bis Mai 2025 die AFTER HOURS auf dem Programm stehen. Die Sonderausstellung kann bis 23:00 Uhr kostenlos besucht werden. Zudem wird in der stimmungsvollen Bar live Sound vom Feinsten geboten (DJ-Booking: Nic Plesel, flamingofarm). Hier kann man seinen Feierabend bei launigem Sound und in guter Gesellschaft ausklingen lassen.